Raiffeisenbank, Lieboch-Stainz, Österreich, 2013

Raiffeisenbank Lieboch-StainzGrundlage zur Erstellung des Entwurfes war die Sanierung einer über 100-jährigen Bausubstanz auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien. Hervorzuheben ist hier ein ganzheitlicher Ansatz von der Planung über den Bau und Betrieb des Gebäudes bis hin zur Entsorgung. Unter Anwendung einer modernen, zielgerichteten, von höchster Qualität und Funktionsfähigkeit gekennzeichneten Architektur mit besonderem Fokus auf die Nachhaltigkeit, wurde das Ziel eines optimalen Rahmens für den Bankbetrieb geschaffen. Diese Ziele wurden mit einem einheitlichen Raumkonzept mit hellen, lichtdurchfluteten Räumen in Verbindung mit einer klaren, funktionalen Architektursprache und dem Einsatz von neuesten technischen Standards im Bereich der Gebäudehülle/-technik erreicht.

Die größte Herausforderung der Projektbeteiligten lag darin, das veraltete Bankgebäude unter Berücksichtigung der kurzen Bauzeit von nur 8 Monaten sowie des Ortsbildschutzes in ein hochmodernes, innovatives, energetisch optimiertes und wirtschaftliches Bankgebäude umzubauen.

Weitere Motive waren:

  • gestiegener Raumbedarf,
  • Ersatz der überholten Technologie der Energiebereitstellung/Verteilung (Ölheizung),
  • Energieautonomie,
  • Schäden an der Bausubstanz z.B desolater Dachstuhl durch Wassereintritt und Rost,
  • Modernes und zeitloses Erscheinungsbild im Ort mit Prestige und Image in der Region.

Um den Anforderungen eines modernen Bankbetriebes gerecht zu werden, war eine komplette Sanierung des bestehenden Gebäudes erforderlich. Daher wurde der Bankbetrieb für die Dauer der Umbauarbeiten in eine provisorische Außenstelle verlagert.

Um die angestrebten Ziele zu erreichen, wurden die nachfolgenden gebäudetechnischen Systeme von dem LOYTEC Systemintegrator EAM Systems GmbH integriert:

Heizung:             

  • Bivalente Energiebereitstellung mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe, welche die Versorgung des Gebäudes bis zu einer Außentemperatur von 0°C übernimmt, darunter erfolgt die Versorgung des Gebäudes mittels Nahwärme aus Biomasse. Durch diese Regelung sind ein hoher Strom-Eigenverbrauchsanteil und Nutzungsgrad der PV-Anlage sowie eine hohe Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe gewährleistet.
  • Die Energieverteilung erfolgt über Radiatoren bzw. Fußboden- und Deckenheizung.

Kühlung: 

  • Die Luft-Wasser-Wärmepumpe wird auch zum Kühlen verwendet und versorgt in der Kühlperiode die stille Deckenkühlung und die Lüftungsanlage mit Kaltwasser.

Lüftung:

  • Die Raumlufttechnikanlage hat einen Wärmerückgewinnungsgrad beim erforderlichen Luftwechsel von ca. 70 %. Die Außenluft wird im Sommer über die Wärmepumpe vorgekühlt bzw. im Winter vorgewärmt. Die Lüftung dient durch die spezielle Ausführung auch als Stützlüftung zur Vermeidung von Kondensatbildung an der Kühldecke und an der 3-Scheiben-Verglasung.

Elektrotechnik:

  • Eine PV-Anlage, bestehend vor allem aus HIT-Zellen (Heterojunction with Intrinsic Thin layer), weist eine hohe elektrische Leistungsdichte auf relativ geringer Fläche auf. Die PV-Anlage hat eine Leistung von ca. 10,5 kWp. Es werden dadurch jährlich in etwa 9,2 MWh an elektrischer Energie eingespart. Der restliche Strombedarf wird über Ökostrom aus dem Netz gedeckt.
  • Es wurden Ein- bzw. Aufbauleuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten installiert. Die Lichtsteuerung erfolgt grundsätzlich über ein KNX Bussystem mittels lichtabhängigen Präsenzmeldern für die Allgemeinflächen und die Stiegenhäuser. Die Steuerung der Außenbeleuchtung erfolgt mittels witterungsabhängiger Steuerung sowie einer individuellen Nutzungsoptimierungsmöglichkeit. Diese Steuerung spart bis zu 20% an elektrischer Energie im Vergleich zu einer konventionellen Lichtsteuerung.
  • Zur Reduzierung der Kühllast wurden Außenraffstore inklusiver tageslichtabhängiger Regelung installiert.

Einzelraumregelung:     

  • Nahtlose Integration der vom Elektrogewerk installierten KNX-Raumbediengeräte für Soll/Istwert Erfassung der Raumregelung, Lichtsteuerung und der Außenraffstore. Ziel war     es, eine optimale, energetische Nutzung bei gleichzeitig hohem Raumkomfort mit einer einfachen Bedienlogik zu gewährleisten. Insgesamt umfasst das Projekt 18 Einzelraumregelzonen auf 10622 m2 Nutzfläche. 

Energiemonitoring:

  • Um die Effizienz der getroffenen Sanierungsmaßnahmen laufend zu überprüfen und eine qualitative Betriebsführung zu gewährleisten, wurde die Implementation eines Energiemonitoring-Systems beschlossen. Hierzu wurde eine entsprechende zusätzliche Sensorik im Bereich der Einzelräume und Primäranlagen installiert. Für die Messung der Primärenergien (Wärme/Kälte/Elektro) wurden Zähleinrichtungen auf Basis von M-BUS Technologie installiert.

Aufgrund des integrativen Ansatzes im Bereich der Einzelraumregelung und der Anforderungen aus dem Bereich des Energiemonitorings entschied sich EAM  für den Einsatz der LOYTEC LINX-220 Automation Server in Verbindung mit LWEB-802/803 Visualisierung. Dadurch war es möglich, auf einer Plattform die unterschiedlichen Kommunikationssysteme (BACNET/IP, KNX, M-BUS) in verteilter Topologie zu integrieren. Durch die Integration der Anlage in das EAM Teleservice Fernwartungsnetzwerk und der uneingeschränkten Netzwerkfähigkeit der LOYTEC Automation Server via Web Services kann ein optimales Service am Anlagennutzer erbracht werden.

Zusammenfassend kann nach 1,5 Jahren Betriebszeit gesagt werden, dass mit der installierten, technischen Gesamtlösung die angestrebten Zielsetzungen erreicht wurden. Die gewählte technische Integrationsplattform von LOYTEC erfüllt die an sie gestellten Aufgaben zuverlässig und zur vollen Zufriedenheit des Endkunden!

Raiffeisenbank Lieboch-Stainz Raiffeisenbank Lieboch-Stainz Topology Visualization_Overview


Interessante Punkte

Geräte: LINX-220, LIOB-10x, LIOB-15x, LWEB-802LWEB-803

Standort Lieboch-Stainz, Österreich
Knotenanzahl kA
Topologie BACNET/IP, KNX, M-BUS
Beteiligte Firmen EAM Systems GmbH
LOYTEC Komponenten 2 x LINX-220,
6 x LIOB-10x,
5 x LIOB-15x
LOYTEC Tools LWEB-802/803